Die Spieltechnik auf dem Trautonium-Manual, speziell auf dem Doepfer Ribbon-Controller

Grundsätzliches
Auf dem originalen Trautonium-Manual sind Hilfstasten angebracht, die gleichzeitig zur Orientierung auf dem Manual dienen. In der Regel sind diese Tasten für die Noten C, D, G und A vorgesehen.
Auf der von mir entwickelte Klaviaturschablone befindet sich der Aufdruck einer gewöhnlichen Klaviatur. Das bedeutet, dass man eine Orientierung für jeden Halbton der temperierten Skala hat.
Als Anfänger spiele man zunächst mit dem "Einfinger-Suchsystem". Man versuche, mit Zeige- oder Mittelfinger einen "sauberen" Ton zu spielen. Es ist am Anfang auch schwierig, in der Achse "vorne-hinten" das Sensor-Band an der richtigen Stelle zu treffen. Zum Test, ob dies gelingt, versuche man, möglichst laut zu spielen. Das Problem steigert sich bei dem Versuch, auch den Ring- und Zeigefinger zu benutzen (siehe danach: Spiel mit vier Fingern).
Die Fingernägel müssen relativ kurz gehalten werden.
Das reguläre Spiel erfolgt mit vier Fingern und beiden Händen (Der Daumen wird zum Spielen nicht benutzt). Dabei schweben zunächst die Finger leicht über dem Manual.
Fingersatz
In der klassischen Trautoniumschule von Trautwein, Hindemith und Sala werden die Finger dem Fingersatz am Klavier entsprechend durchnummeriert. Das hat zur Folge, dass im Fingersatz für das Trautonium die "Fingernummer 1" (die Nummer für den Daumen) niemals auftaucht.
Nachdem ich am Anfang die Finger trautoniumgerecht anders nummeriert hatte (Zeigefinger mit Nummer 1), schließe ich mich in den folgenden Beispielen dieser Konvention an, da dies für Pianisten die gewohnte Nummerierung ist und somit bei einem Instrumentenwechsel keine Verwirrung entsteht.
Die Nummerierung sieht also folgendermaßen aus:
| Finger | Nummer |
|---|---|
| Zeigefinger | 2 |
| Mittelfinger | 3 |
| Ringfinger | 4 |
| kleiner Finger | 5 |
Für eine Tonleiter innerhalb einer Oktave sieht der Fingersatz dann folgendermaßen aus:
Hier ein Fingersatz für einen C-Dur-Dreiklang:
Fingersatz für eine C-Dur-Kadenz:
Bei einem größeren Tonumfang spielt man mit Hilfe der Überkreuzung der Hände:
Legatospiel
Nachdem man sich einigermaßen mit dieser Art des Spiels vertraut gemacht hat, ist die nächste Herausforderung das Legatospiel. Hierzu muss der Finger des jeweils folgenden Tones bereits auf dem Manual aufliegen, bevor er gespielt wird. Im Moment des Anspielens des Folgetones muss der Finger des vorigen Tones in eben diesem Moment vom Manual entfernt worden sein, so dass sich ein Legato-Spiel ohne störende Effekte ergibt.
(Der Versuch, zur Minimierung der Bewegungen sämtliche Finger beider Hände auf dem Manual liegen zu lassen, ist schwierig (oder unmöglich?) umzusetzen, da auch die "nichtspielenden" Finger kleine Bewegungen ausführen, die dann das Manualband unwillkürlich zusätzlich noch an anderen Stellen herunter drücken, als nur an der Beabsichtigten.
Man kann allerdings bei Wechselnoten zwischen Mittel- und Ringfinger ausprobieren, zur Stütze der Hand den Zeigefinger mit auf das Manual aufzulegen.)